Viaje a Oruro – Besuch in unsere neue Heimat

Veröffentlicht in: Christoph | 0

Nach fast 4 Wochen Sprachkurs stand nun eine kleine Abwechslung am Programm.Eine Reise in diverse Städte, wo wir unser nächstes Jahr verbringen werden.

  1. Oruro – Hier werden wir arbeiten, leben & erleben.
  2. Potosi (y Porco) – Besuch von Freunden und dem Projekt MUSOL
  3. Sucre – Besichtigung der scheinbar schönsten Stadt Boliviens

Mit Neugier und Vorfreude konnten wir es kaum erwarten aufzubrechen!¡Adiós!

Geplant war, dass wir am Mittwoch nach der Schule nach Oruro aufbrechen. Doch in Bolivien läuft selten etwas nach Plan…Nach dem Mittagessen wurden noch die Sachen für 10 Tage in den Rucksack gestopft: erstmals packte ich meine Schiunterwäsche und Haube ein, sollte es doch laut Erzählungen aller Cochabambiner in Potosi und Oruro „mucho frio“ werden. Nach herzlicher Verabschiedung meiner Gastfamilie ging es, gemeinsam mit den Jakobs und einem sehr schweren Koffer mit nur einem Rad (gefüllt mit Material für die Werkstatt in Oruro), in Richtung Busterminal. Am Weg zum Bus mussten wir alle paar Meter den Träger des Koffers wechseln – demnach waren wir uns einig sehr froh zu sein, diesen nach der Reise nie mehr zu sehen…

Terminal de Buses Cochabamba

Angekommen am Terminal lernten wir die bolivianische Art des Tourismusgeschäfts kennen. Für Außenstehende muss dies ein fantastisches Bild abgegeben haben!3 verwirrte Europäer mit großen Rucksäcken und Koffer stehen inmitten vieler Mitarbeiter verschiedener Reiseanbieter, die versuchen (durch Abnehmen des Gepäcks und Zerren in ihren Verkaufsstand) diese Europäer zu einem Kauf des Bustickets ihrer Busgesellschaft zu zwingen. Man fühlt sich einerseits ein bisschen als sei man berühmt und jeder will dich für sich haben. Andererseits ist es Indiz dafür, wie knallhart der Konkurrenzkampf in dieser Branche ist. Teilweise ist es nur durch sehr aufdringliches Verhalten möglich Gäste anzulocken um somit eine Busfahrt für die Gesellschaft rentabel zu machen. Schwer vorstellbar bei einem Ticketpreis von 15 Bs (~ 2 €) für eine ca. 5-6 stündige Fahrt, wobei die Busse meist nur halb voll sind.

„Bolivianischer Schneesturm“

Voll motiviert saßen wir nun im Bus und wunderten uns warum dieser nicht losfuhr, bis anschließend die „Frohe Botschaft“ kam: Alle Aussteigen, die Straßen sind wegen Schneesturm gesperrt – heute fahren keine Busse mehr. Erst glaubten wir, das sei ein Witz. Doch schlussendlich stiegen wir, leicht genervt, wieder aus, reklamierten unsere Tickets und reisten zurück nach Hause. In den Nachrichten sahen wir die Buskolonnen Richtung Oruro und die mit nur wenigen cm Schnee bedeckte Stadt an sich. Wir Österreicher würden hier höchstens sagen die Stadt sei leicht „angezuckert“ – von einem Schneechaos würde hier keiner reden… Doch mit abgefahrenen Sommerreifen, teilweise werden diese übrigens in die Werkstatt gegeben für ein „Nachschneiden“ des Profils, würden wir uns bei solchen Verhältnissen wahrscheinlich auch in Europa schwer tun.Nach einem gemütlichen Spielevormittag versuchten wir unser Glück am nächsten Tag erneut. Und wieder schleppten wir unser Gepäck Richtung Bus, durchliefen das komplette Kaufprozedere und tatsächlich, der Bus fuhr los!Ungefähr 6 Stunden später kamen wir dann endlich in unserer zukünftigen Heimatstadt an. Wir wurden von Hans (Direktor INTERSOL) und Jonny (Leiter CSO) in unser Hotel kutschiert. Da im Auto kein Platz mehr war, wurden wir auf die Ladefläche des Pickups verfrachtet.      

Beim anschließendem Abendessen brachte uns Hans auf den neuesten Stand der Dinge und erklärte uns grob das Programm der kommenden zehn Tage.

„Hier gefällt’s uns!“

Am nächsten Tag hatten wir Zeit die Stadt zu erkunden. Unser erster Eindruck: Oruro ist um einiges ruhiger, sauberer und entspannter als die Großstadt Cochabamba. Die größte Marienstatue der Welt (~ 45m) ist sicher das Highlight der Stadt; da mussten wir rauf. Der erste Test unserer Kondition auf einer Meereshöhe von ca. 3.800 m. Oben angekommen waren wir von dem atemberaubenden Blick auf die Stadt überwältigt – „Hier gefällt’s uns“ war schnell klar.Abends wurden wir zum feierlichen Abschlussessen eingeladen, bei dem nahezu alle Mitarbeiter und Partner INTERSOLs in Oruro teilnahmen. Serviert wurde ein typisch hausgemachtes „Pique a lo Macho“ – ein bolivianisches Gericht aus Fleisch, Würstchen, Eier, Gemüse und Variationen pikanter Soßen. Am Samstag stand die Besichtigung der CSO Werkstatt am Programm, unser zukünftiger Arbeitsplatz. Positiv überraschend war insbesondere das vorhandene durchwegs tolle Equipment. Demnach steht einer spannenden und sicher erfolgreichen Arbeit nichts mehr im Wege!

Hasta luego

Christoph 

 

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