El campo, 2 gringos, un boliviano y yo …

Veröffentlicht in: Jakob N | 6

Liebe Leserinnen und Leser, sehr geehrte Gäste, die Schlafsäcke und Decken werden gepackt, Omas gestrickte Handschuhe und Haube in den Rucksack geschmissen und auch die gestrickten Socken der Schwester dürfen auf keinen Fall vergessen werden. Wo geht’s hin? Mag sein, dass ein paar wenige unter Euch sich jetzt vielleicht denken mögen, dass wir uns auf den Weg, auf ein „gestrickte Klamotten-Festival“ machen. Wir müssen Euch aber leider enttäuschen. So gern wir auch auf ein hippes Klamotten-Festival fahren würden, haben wir uns dieses Wochenende auf das Land begeben. Genaugenommen in ein 20-Häuser Dörfchen mit gefühlten 60-70 Einwohnern. Nach knapp 2 Stunden Autofahrt landeten wir (gemeinsam mit unserem Techniker Cirilo) in einem kleinen Örtchen, mit einer Landschaft so schön wie im Buch „Der mit dem Wolf tanzt“. Endlose Prärie, Gebirgsketten in der Ferne und Schafsherden, welche dem Ganzen das gewisse Etwas – „Wildnis“ – verleihen. Wie es auch in Österreich so manches Mal der Fall ist, dass es in Dörfern mehr Kühe als Einwohner gibt, sind es in Bolivien die Schafe, die einem ein Gefühl von Heimat vermitteln. Wie bei einer eingeschalteten Glühbirne im Dunkeln, brauchen unsere Augen am Land einen kurzen Moment um sich an das schöne ländliche Bolivien zu gewöhnen. Dies abgeschlossen geht es an die Arbeit. Aus einem alten Öl-Fass, Lehmziegeln, „Zement“ aus einer Mischung von Erde mit Stroh und Wasser, und acht fleißigen Händen errichten wir innerhalb von zwei Tagen einen Ofen. Ein Ofen, welcher locker leicht in den Ligen der italienischen Pizzaöfen mitspielen könnte. Wenn drei „Gringos“ und ein Bolivianer ein solches Projekt in einem Bauern-Dörfchen verwirklichen, erregt dies natürlich Aufmerksamkeit. Unter der Aufsicht von 10 Dorfbewohnern wird die Arbeit schnell zur interaktiven „Dorfpartie“. Die Zeit vergeht wie im Flug und der Ofen ist einsatzbereit. Kurz darauf stellen ihn die Dorfbewohner auch schon auf die Probe. Der Plan: Ein Schaf soll geschlachtet und im Ofen gebraten werden. Diese Gelegenheit kann ich mir nicht entgehen lassen und schon ziehe ich dem Schaf das Fell über den Kopf. Einige unter Euch werden sich jetzt möglicherweise angewidert fühlen, andererseits gehört auch dies zu den Erfahrungen in Bolivien. Der Zubereitung steht somit nichts mehr im Wege. Der Ofen beweist sein Können, ein Festessen ist aufgetischt und die drei Gringos und ihr bolivianischer Freund können sich mit einigen Erfahrungen und Freunden mehr im Gepäck, auf den Nachhauseweg machen.

Lg

Jakob N 

6 Antworten

  1. Andrea

    Hallo Jakob,\r\n\r\nbin echt beeindruckt von eurem Ausflug aufs Land und dem professionellem Ofenbau…die Schafgeschichte ist natürlich gewöhnungsbedürftig :-)\r\n\r\nViele Grüße\r\nAndrea

  2. Franz

    Hallo Jakob,\r\nbin beeindruckt was in einem fremden Land alles an Talenten hervorkommt -vom Schaf bis zum Ofenbau\r\nDein Vater mit ein wenig Stolz\r\nPaPa

  3. Eva Minici und Reingard Weiß

    Lieber Jakob,\r\n\r\nmit großer Neugier verfolgen wir deinen/euren Blog. Riesenkompliment… einfach toll!! Es freut uns immer wieder von dir zu lesen. \r\n\r\nHerzliche Grüße aus der HAKI Salzburg\r\nEva Minici und Reingard Weiß

  4. Kerstin

    Lieber Jakob,\r\nnachdem die FIFA-Nachrichten immer toller werden, bist du sicher in Bolivien derzeit zufriedener … freut mich sehr, von dir zu lesen und ich werde den Blog weiterverfolgen. Ich hoffe, das Abenteuer deines Lebens bleibt so bunt und bereichernd! Liebe Grüße! Kerstin (Kordovsky)

  5. Jakob N

    Hallo Ihr!\r\n\r\nFreut mich/uns zu sehen, dass unser Blog auch gelesen wird :)\r\n\r\nhoffentlich können wir euch auch in Zukunft begeistern.\r\n\r\nP.S. Ganz spezielle Grüße ins Lehrerzimmer nach Salzburg, das freut mich besonders! Wünsche euch alles Gute!\r\n\r\nLiebe Grüße ins Tiefland, Jakob N.

  6. petra c.

    Hallo – Jakob / ich lese regelmäßig und mit großer Freude deine Berichte über dein aufregendes Leben in Bolivien – finde es total toll was IHR dort auf die Beine stellt – liebe Grüße aus Elixhausen MICHI Mama und Sammy ( wau wau )

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