In weihnachtlicher Vorfreude und einem Weihnachtsbaum im Gepäck geht’s los nach Argentinien. Wie auch viele andere, nutzten wir unsere Weihnachtsferien um ein wenig zu reisen. Im ICE bis nach Villazon – „dort wo auf einen die Grenze wartet“. Unsere Gedankengänge zu diesem Moment: Wer schon ein wenig gereist ist und die ein oder andere Grenze außerhalb Europas gequert hat, versteht die Großbritannier und deren Willen zum Austritt aus der EU nicht mehr. Wahrlich ein Volksfest en la frontera. Zumindest hätte es für eine volle Dorfkirche gereicht.
150 Bolis leichter, wie es unsere Freunde aus La Paz zu sagen pflegen, auf nach Salta.
SALTA
Richtung Salta stolpern wir über 2 Afghaner/Holländer, auf dem Weg nach Brasilien und deren Copacabana. In Salta angekommen wird erstmals mit bolivianischem Hausverstand versucht, sich zu fünft in ein Taxi zu setzen.
„Also die spinnen, die Argentinier.“
Da muss man sich anschnallen und im Kofferraum ist auch kein Platz für das fünfte Rad am Wagen. Leichte Sehnsucht nach einem bolivianischen Taxi kommt auf.
Touristen wie wir sind, wird am nächsten Tag einmal der Hauptplatz und dessen Kirche mit spanischem Baustil besucht. Old-School-Globalisierung nennt man das, wurde uns halt so erklärt.In Salta gibt’s auch einen Hügel ziemlich in Zentrumsnähe, welcher mit Schweizer Seilbahnskunst leicht erreicht werden kann. Oben drauf dann ein Kaffee und einen Mortshaufen an Schmetterlingen. Wir lernen von den kleinen, die uns mit ihren Ausrufen „Mariposa, Mariposa, Mariposa“ auch auf die Idee bringen, doch einfach ein paar Schmetterlinge zu fangen. Jetzt haben wir ein Haustier, den Rudi. Er ist Vegetarier und sieht die Welt gerne im Fliegen. Ein sympathischer Kompane ist er, dieser Rudi.
CORDOBA
Von Salta schon genug, geht’s in einer Art „Bus-Tiefkühltruhe“ bis nach Cordoba. Bei 12 Stunden mit gefühlten -40°C steigt schon einmal die Vorfreude auf das, was danach so kommen mag. Zum Beispiel ein Stadion in dem 1978 was Großes passiert ist, mindestens so groß wie ein Schneckerl und sein „Gute Nacht“ beim ORF.
In Cordoba angekommen und mit leerem Magen beginnt die Suche nach einem Abendessen. Schnell werden wir fündig. Das berühmt-berüchtigte-Wiener-SchMitzel nach Cordoba-Art. Also diese Platte hättet’s sehen sollen. Das war ein Stück Fleisch mit Panier, Beilagen anscheinend unerwünscht. Also alles in Allem, es war ein Schmitzel. Nur ein Schmitzel. Aus. Vorbei. Da kommt nichts mehr.
Najaaaa, dann war der 24te auch schon in der Tür. Im Zuge dessen geht’s an einen für mich schon eher heiligen Ort, das Estadio Olímpico Chateau Carreras.
Zurück in Cordoba begeben wir uns wiedermal auf die Suche nach Essen. Allerdings waren wir alle drei noch nie zu Weihnachten essen. Ist auch nicht ganz so üblich in Cordoba. Die Weihnachtssandwiches bei zwei freundlichen Bäckerinnen lassen einem dann trotzdem ein kleines aber nettes Fest erleben. Um 9 geht’s dann in die Kirche. Auch in kurzer Hose und T-Shirt muss man mal die Christmette erlebt haben. Die Weihnachtsstimmung wird immer noch vergebens gesucht…
Fündig wurden wir dann in unserer Behausung bei Trank & Speis mit Franzosen, Israelis, Argentinier, Venezolaner, Brasilianer und Holländern.
Mit diversen Löchern in der Geldtasche kommt auf einmal auch das Alternative ans Licht. Wir versuchen uns anhand des Daumens bis nach Buenos Aires zu stoppen. Irgendwie vergebens, möglicherweise liegt das am modischen Griff ins Klo oder an den 12 Autostunden bis nach Buenos Aires. Dann nehmen wir halt den Bus…
BUENOS AIRES
Auf in die Stadt im Osten Südamerikas, die Stadt der guten Lüfte, Buenos Aires. Eine Stadt an der Küste Südamerikas mit Meer und allem was so dazu gehört. Also Strand halt. Wobei, den gibt’s irgendwie nicht. Die ganze Stadt wird zwar von der einen Seite vom Meer begrenzt aber Badeplätze stehen anscheinend nicht auf der Wunschliste der Einwohner.
Im Internet erfahren wir dann, dass wir angeblich nicht die Ersten sind, die das Badezeug extra für Buenos Aires eingepackt haben. Es una mierda…
Weil ja Montevideo prinzipiell und eh sowieso ums Eck liegt, schauen wir uns auch diese Stadt noch an.
„Vielleicht find ma ja da an Strand“ 😉
MONTEVIDEO
Nach 1 ½ stündiger Bootsfahrt geht’s ab in die Innenstadt. Und siehe da, wer wackelt uns denn da entgegen. Ein Herr gegen die 30 – charmantes Gesicht, sportliches Auftreten und ganz allgemein auch modisch ein flinkes Kerlchen. Besser bekannt als „la Pulga“ – der Floh. Nach einem kurzen Kaffee mit unserem Freund und Kameraden Leo, stehen ein gemeinsamer Strandspaziergang und ein kurzes Fotoshooting am Programm. Alltag halt im Leben unsereins 🙂
„la pulga – der Floh“
Herr Messi erzählt uns dann ein wenig über sein Privatleben und von einer durchzechten Nacht mit Herrn L. Suarez, ein Kollege, Freund und Ansprechpartner mit bissigem Humor. Wir verstehen dich, lieber Lionel <3
Weil wir schon Mal in Montevideo sind, besuchen wir natürlich unseren Freund aus Groningen in Holland. Michael, auf fünfjähriger Weltreise und durch und durch ein interessanter Kerl mit außergewöhnlichen Geschichten. Arbeitet zurzeit in einer Bar Montevideos um seinen Geldbeutel für die Reise nach Neuseeland (per Segelschiff, hat schon den Atlantik mit dem Segelschiff überquert), ein wenig aufzustocken.
Übrigens: Habt Ihr euch schon mal gefragt, was passiert, wenn ein Land mit linkslastigem Verkehr auf ein Land mit rechtslastigem Verkehr trifft? Nein? Wir auch noch nicht. Bis uns dann Michael dies anhand seiner Erfahrungen und Fotos genauer erläutert. Hier ein Link zu seinem Blog: Er freut sich über Besucher 🙂
Geröstet, gebraten und roter als so manche Ampel, kommen wir wieder in Buenos Aires an und sind schon voller Vorfreude auf Silvester in dieser Stadt. Auch hier spinnen die Argentinier. Zu Silvester werden alte Akten und Dokumente aus dem Fenster in Richtung Straße geworfen. Dieser Brauch soll verhindern, dass alter Ballast mit ins neue Jahr genommen wird. Gut, dass uns das keiner gesagt hat, als wir noch in der Schule waren…
VILLAZON-POTOSI-LA PAZ-ORURO
Langsam aber doch geht auch diese Reise dem Ende zu. Eine selbst auferlegte 50-Stunden Busfahrt wartet auf uns. Selbst Schuld – würd ich mal sagen. Die nächste Reise wird sich vermehrt aufs „Sachen erleben und Anschauen“ und weniger aufs Busfahren konzentrieren.
Das wär’s dann wieder von meiner Seite und bis demnächst.
Alles Liebe,die Jakobs und der Christoph.
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