300 – Was gibt es Neues?

Veröffentlicht in: Jakob S | 2

Liebe Leserinnen und Leser,

bald ist auch das 10. Monat unseres Aufenthalts Geschichte. Es ist also wahr, was Herr Eberhartinger bei der Ersten Allgemeinen Verunsicherung auf und ab singt: die Zeit vergeht. Und zwar schneller, als man denken mag.

Um genauer zu sein: Heute schreiben wir den exakt 300. Tag – eine ganz schön lange Zeit, die wir bereits im Ausland unterwegs sind.In unserem Heimatland geht es rauf und runter. Österreich fährt zur Europameisterschaft 2016 nach Frankreich, ein verspäteter Wintereinbruch legt das GTI-Treffen lahm und die Österreichische Präsidentschaftswahl wird von einem deutlichen Ruck nach rechts geprägt.

Übrigens, wie unser zweifacher Oscar-Preisträger so schön sagt:

„Wer nicht wählt, darf sich nachher nicht beklagen.“ – Christoph Waltz

Welche Neuigkeiten es hier bei uns in Bolivien gibt? Sehen wir uns das doch am besten gemeinsam an.


 Ein modischer Haarschnitt – die Glatze

Viele von Ihnen wissen darüber Bescheid, einige noch nicht. Ende März hatte unser Freund und Helfer Jakob N einen Arbeitsunfall. Er erlitt Verbrennungen zweiten Grades im Gesicht und seine Haarpracht verkohlte. Daraufhin folgte ein 2-wöchiger Krankenhausaufenthalt.„Rapunzel, Rapunzel, lass Dein Haar herunter!“ rief der Doktor, nicht der Prinz, und sah ihn sehnsüchtig an. Leider handelt es sich in diesem Fall jedoch nicht um ein Märchen. Und schon war er kahl, der Kopf.Aus Solidarität ihm gegenüber suchten wir am Folgetag den günstigsten Friseur der Stadt auf. Denn seien wir mal ehrlich: all zu viel gibt es nicht, was man bei diesem Haarschnitt falsch machen könnte. Obwohl wir anfangs noch zweifelten, steht uns der neue Stil bestens!

 

Mittlerweile geht es Jakob N wieder bestens und bleibende Narben sind ebenso NICHT vorhanden. Doch der Blick in den Spiegel nagt nach wie vor ein wenig. Es fehlt irgendwie doch etwas …


Unsere Hühnerfarm

Wenn man für eine verrückte Idee einen Ort zur Umsetzung sucht, dann ist man in Bolivien sicher nicht fehl am Platz. So konnten wir die Genehmigung unseres Vermieters einholen, uns einen eigenen Hühnerstall zuzulegen. Wo dieser nun steht? – Natürlich auf unserer Terrasse.Ein herzliches Dankeschön an die bauliche Unterstützung von Franz Anibas, der trotz Urlaubsaufenthalt in Bolivien zum Werkzeug griff.Nun leben wir also zu fünft – 2 Mädels und 3 Jungs.


Genug. Zurück zum Ernst des Lebens.


 Werbekampagne

Die Verkaufszahlen des CSO waren in den letzten Jahren nicht sehr hoch. Der mit Sicherheit ausschlaggebendste Grund dafür: der schlechte Bekanntheitsgrad.Um die vernachlässigte Öffentlichkeitsarbeit aus den Vorjahren zu kompensieren, starteten wir im Jahr 2016 eine Werbeoffensive.Wir waren bei Live TV-Shows und Radioprogrammen vertreten, machten zwei neue Radio-Werbespots, verteilten Flyer auf verschiedenen Märkten und gaben bei unserem CSO-Verkaufsstand bei der großen „Feria“ in Konani Auskunft über die Tätigkeiten des Complejo Solar Oruro.Für die Erreichung von Stadtbewohnern greifen wir mittlerweile aber auch auf „moderne“ Medienkanäle zu. So stellte ich diverse Anträge für die Setzung des Standortes des CSO und weitere Informationen wie Kurzbeschreibung, Kontaktdaten oder Öffnungszeiten bei Kartendiensten wie Google und Apple Maps – es wurden alle genehmigt. Auch die Google-Suchergebnisse liefern mittlerweile gezielt Daten über die Organisation und auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder Soundcloud kann man die Aktivitäten des Complejo Solar Oruro ständig mitverfolgen.Unser Radiospot läuft nach wie vor mehrmals täglich bei den lokalen Radiosendern „Radio PIO XII“ und „Radio FIDES“. Der ursprüngliche Text stammt von mir und wurde nur minimalst abgeändert. Hier ein Auszug sowie die deutsche Übersetzung:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir mittlerweile alle zugänglichen Werbekanäle nutzen, um die Bekanntmachung und Verkäufe des Complejo Solar Oruro zu fördern und unser Image als moderne und technisch qualitativ hochwertige Institution zu pflegen.Ausblick: Ein Imagevideo des CSO sowie ein weiterer (verkürzter) Werbespot ist in Planung, welcher ebenso in die indigenen Sprachen Quechua und Aymara übersetzt werden soll, um noch mehr Personen zu erreichen.


 Tag der offenen Tür I – 2016

Gemeinsam mit unserem Partnerunternehmen SENTEC veranstalteten wir am 29.04.2016 den ersten Tag der offenen Tür des neuen Jahres. Dieses Mal war der CSO Hauptveranstalter und demnach übernahmen auch wir sämtliche Öffentlichkeitsarbeit, um möglichst viele Besucher anzulocken. Dazu waren wir in diversen TV-Shows und Radioprogrammen vertreten, teilweise Live, teilweise mit unserem Spot (Details siehe oberhalb).Wie schon im Jahr 2015 übernahm ich die Gestaltung der Plakate und Einladungen.Wir hatten großen Ansturm auf unsere Trockenfrüchte und auch Solarlampen, PV-Panele zum Laden von Batterien und Radios konnten wir verkaufen.

Neben den Verkäufen tauschten wir eine Reihe neuer Kontakte für potentielle Projekte aus. Der Einfluss lässt sich bereits spüren: nahezu tagtäglich läutet das Bürotelefon oder die Türglocke.Hoffen wir also, dass aus den Interessenten bald weitere Kunden werden!


Das war’s von mir. Und nicht vergessen – 22. Mai, ein wichtiger Tag für Österreich. Blicken wir also offen nach vorne, für den Klimaschutz, für ein gemeinsames Europa.


 

2 Antworten

  1. Andrea

    Cooler Bericht Jakob! Unglaublich – 300 Tage seid ihr nun schon in Bolivien! Und wirklich beeindruckend was ihr bereits alles geleistet habt. Auf ein erfolgreiches letztes Quartal (na ja ein bisschen mehr als ein Quartal 🙂 )….

  2. Reingard W. und Eva M.

    Lieber Jakob,\r\nerst jetzt haben wir gelesen, dass du einen schweren Unfall hattest. Gott sei Dank ist doch noch alles gut ausgegangen. Pass auf dich auf und eine schöne restliche Zeit.\r\nHerzliche Grüße\r\nReingard W. und Eva M.

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