Nach einer 2,5 stündigen Fahrt kamen wir schlussendlich in der Hauptstadt Boliviens an – Sucre.
Mit wir meine ich: Dr. Hans Eder (Direktor INTERSOL), das Jakob Double; Johanna & Lukas (Voluntarios im INTERSOL-Projekt MUSOL in Potosi) und natürlich ich.
Ein Kontrast zu Potosi wie er größer kaum sein könnte. Nicht nur, dass sich die Klimazone änderte. Nein, man hatte das Gefühl, plötzlich in einem anderen Zeitalter zu leben. Hat man am Vortag noch unzählige Mineros beobachtet, die mit primitivsten Mittel und Werkzeug früherer Zeit Felsbrocken zum Teil händisch aus den Minen trugen, so nimmt man in Sucre viele Anzugträger, noble Restaurants und ein sehr liebevoll gepflegtes Stadtbild war. Über Arbeitsbedingungen wie vor 100 Jahren kann man in dieser Stadt nur schmunzeln.
Soll jetzt nicht heißen, dass Potosi keine schöne Stadt ist, doch mit Sucre ist nur schwer zu konkurrieren.Sucre ist eine Stadt, die durchaus den „europäischen Standards“ entspricht. Dem Namen „Die weiße Stadt“ wird Sucre allemal gerecht; so wechselt sich das Grün der riesigen Palmen und Naturparks mit dem strahlenden Weiß der prunkvollen Gebäude ab. Ich muss zugeben, sehr froh gewesen zu sein, wieder Palmen zu Gesicht zu bekommen. Im Altiplano ist die Vegetation wegen der enormen Meereshöhe nur mangelhaft ausgeprägt. Naja, wenn man in St. Georgen AM WALDE aufwächst, hat man eben eine besondere Beziehung zu Bäumen 😀
Dass man im Zentrum großteils Studenten begegnet, hat Sucre den beiden Universitäten zu verdanken, die auch das Stadtbild prägen. Auf Grund dieser Tatsache lassen sich auch die unzähligen Bars und Diskos leicht erklären.
Nun zum Programm:
Nach der Ankunft gingen wir alle gemeinsam Essen und Hans erklärte uns so einiges Interessantes über diese beeindruckende Stadt und ihren geschichtlichen Hintergrund. Am nächsten Vormittag versuchten wir uns einen Überblick übers Stadtzentrum zu machen – vergebens.Am Nachmittag fuhren Jakob S. und ich, nach einer sehr kurzfristigen Einladung, zu einer Radiosendestation auf einem der höchsten Berge am Stadtrand. Dort erklärte uns der Direktor des Radios ACLO, dass nun einer dieser Sender durch erneuerbare Energie, sprich Fotovoltaik, betrieben werden soll. In einem Land mit über 320 Sonnentage pro Jahr prinzipiell keine schlechte Idee. Nach Gesprächen mit dem Techniker erhielten wir somit unseren ersten Arbeitsauftrag: Wir sollen Kalkulationen erstellen, wie diese Anlage aussehen könnte und was sie kosten würde – ein sehr interessantes Projekt.
Nun neigte sich unsere Reise dem Ende zu und es stellte sich die Frage, mit welchem Verkehrsmittel wir nach Cochabamba zurückreisen wollen – 12 Stunden Busfahrt auf schlechten Straßen ODER 25 Minuten im Flugzeug. Demnach fiel uns die Entscheidung nicht all zu schwer, auch weil es preislich keinen großen Unterschied gab.
Somit endete eine sehr intensive und hochinteressante Reise mit zahlreichen neuen Eindrücken dieses Landes, sodass wir nun einige Zeit brauchen werden, um alles zu verarbeiten. Auch unsere Arbeitsaufträge für das kommende Jahr sind seit dem Ausflug relativ klar definiert. Und insbesondere die Motivation in uns, etwas zu verändern bzw. verbessern, wächst und wächst…
Hasta luego
Christoph
Elisa
Hola mi rico!\r\n\r\nWahnsinn wie viele tolle Eindrücke ihr sammelt, da bekomme ich richtig Fernweh.\r\nFreut mich, dass du Dich wohlfühlst und mit so großem Elan dabei bist, die Welt zu verbessern! Bin sehr stolz auf dich!\r\n\r\nHoffe, du verlierst deine „besondere Beziehung zu Bäumen“ nicht, wie du so schön schreibst – Damit es dir daheim auch wieder so gut gefällt! :)\r\n\r\nTe amo! ♥\r\nUn beso, Elisa
Christoph
Hola\r\nDanke Schatz\r\nDaheim gefällt es mir sicher genau so wie früher, werde nur die Palmen hier vermissen ;)\r\n\r\nTe amo\r\nGri
Andrea
Jungs, ihr schreibt alle so spannend! Es ist echt super interessant eure tollen Geschichten so hautnah mitverfolgen zu können!\r\n\r\nViele Grüße\r\nAndrea S.